Projekt „ Feriencamp für behinderte und nicht-behinderte Kinder“

Im Rahmen der Gründung des „Jugendwerk Südlohn-Oeding e.V.“ hat der pädagogische Leiter Winfried Laurich in seiner Konzeption zur Jugendarbeit großen Wert darauf gelegt, Kinder und Jugendliche mit Behinderungen bei allen Maßnahmen zu integrieren.

Bereits kurz nach der Einrichtung der „Jugend-Kunst-Werkstatt“ wurde das Projekt „ Kunst-Inklusive“ gestartet und erfolgreich umgesetzt.

Jetzt hat Wilfried Laurich für das Jugendwerk Südlohn-Oeding mit Hilfe des Kreis-Jugendamtes und der Liebfrauenschule in Coesfeld mit seinen Ehrenamtlern etwas Neues auf die Beine gestellt:
Er wollte ein Miteinander von behinderten und nicht-behinderten Kindern in einer gemeinsamen Woche , in der die Teilnehmer weitestgehend auf sich allein gestellt sein sollten, sich gegenseitig kennen lernen und unterstützen sollten. Jeder sollte vom anderen lernen – und alle konnten sich bei den Aufgaben individuell einbringen.

Mitten in der Bauernschaft „Im Brook“ in Rhedebrügge wurde im Herbst 2009 ein „Inklusiv-Feriencamp“ organisiert. 14 Kinder aus Südlohn und Umgebung hatten sich auf einem Bauernhof mit ihren Betreuern und Winfried Laurich einquartiert. Etwa die Hälfte von ihnen hatte Behinderungen unterschiedlichster Art.
Kanu fahren auf der Bocholter Aa, eine Schnitzeljagd durch den Wald, ein Indianercamp und vieles mehr. Mit Dirk Nießing von der Naturerlebnis-Schule aus Raesfeld bauten die Kids Hängebrücken und Stege durch den Wald, auf denen sie das (fiktive) Hochwasser zwischen zwei Indianerdörfern überqueren konnten.

Nach dem gelungenen erstem integrativem Feriencamp war allen beteiligten Organisatoren und Betreuern klar : wir müssen alles daransetzen, dieses Inklusiv-Feriencamp dauerhaft einmal im Jahr anzubieten und damit ein ganzes Stück angewandter Inklusion zu praktizieren.

Das zweite integrative Feriencamp fand in der Herbstferienwoche 2010 auf einem Bildungs- und Freizeithof in Vreden statt. 17. Kinder mit und ohne Behinderung waren bei dem Projekt des Jugendwerks Südlohn-Oeding in Kooperation mit dem Lise-Leitner-Berufskolleg eine Woche als Indianer unterwegs. Die meiste Zeit wurde draußen verbracht – im Niedrigseilgarten oder auf einem Pferdehof mit Therapiepferden.Bei der Betreuung der Gruppe unterstützen Winfried Laurich elf Ehrenamtliche. Es sind Oberstufenschülerinnen des Lise-Leitner-Berufskolleges und stehen kurz vor ihrem Abschluss als Heilerziehungspflegerinnen und konnten in dem Camp einen Praxisbezug gewinnen und den theoretischen Unterrichtsinhalt vertiefen.

Winfried Laurich fasste sein Konzept wie folgt zusammen: „Wir versuchen nicht, Barrieren abzuschaffen, sondern arbeiten daran sie zu überwinden. Außerdem sollen die Kinder ihre Grenzen kennen lernen. Die Kinder ohne Behinderung sollen die mit Behinderung unterstützen und als völlig normal wahrnehmen. Gleichzeitig sollen die Kinder mit Behinderung lernen, mit Schwierigkeiten fertig zu werden“.

Das dritte Feriencamp im Jahre 2012 fand auch auf dem Ferien- und Freizeithof in Vreden statt mit 21 Kindern . Das Camp lief unter dem Motto „Mittelalter“ .

Für das vierte Inklusiv-Feriencamp ( Motto : Piratenschiff ) in den Sommerferien 2013 auf dem Hof Robert in der Vredener Bauernschaft Kleine Mast haben sich  26 Kinder mit und ohne Behinderung angemeldet.

Die Bürgerstiftung hat dieses Projekt als besonders förderungswürdig bewertet und in der Aufbauphase in den ersten Jahren mit  insgesamt  6.000 Euro unterstützt.